Bayreuther Festspiele 2026: Jubiläumsfestspiele mit Thielemann und KI

Bayreuther Festspiele: Festspielhaus.
Stardirigent Thielemann übernimmt bei der 150. Ausgabe musikalische Leitung des „Ring“.

Die Bayreuther Festspiele nennen kurz vor dem Start der aktuellen Ausgabe Details für ihre Jubiläumssaison 2026. Stardirigent Christian Thielemann soll die musikalische Leitung des vierteiligen Mammutwerks „Der Ring des Nibelungen“ übernehmen, wie Festspielchefin Katharina Wagner am Donnerstag in einer Pressekonferenz sagte. Die KI-generierte Performance speist sich nach seinen Worten unter anderem aus Bildmaterial aus den bisher im Festspielhaus gezeigten „Ring“-Produktionen - sei aber keine Nacherzählung, betonte Lobbes.

KI als „bildgebende Kraft“ auf der Bühne

Die KI sei als „bildgebende Kraft“ auf der Bühne, teilten die Festspiele mit. Camilla Nylund ist als Brünnhilde vorgesehen. Klaus Florian Vogt - seit vielen Jahren eng mit Bayreuth verbunden - ist als Loge, Siegmund und Siegfried zu hören und zu sehen. Thielemann werde auch den Festakt zum Auftakt der Jubiläumsfestspiele dirigieren. Die ersten Festspiele fanden 1876 statt, Richard Wagner (1813-1883) ließ zuvor eigens das Festspielhaus in Bayreuth errichten.

Am 2. August im kommenden Jahr lässt Katharina Wagner zudem eine „Geburtstagsparty“ im Haus ausrichten - mit einem DJ, der auch Wagner-Motive einfließen lasse, sagte sie. Das Jubiläumsprogramm sollte nach ursprünglichen Planungen mit allen zehn Wagner-Werken aus dem Festival-Kanon und mit der Oper „Rienzi“ gefeiert werden. Aus Kostengründen musste das Programm jedoch reduziert werden. „Rienzi“ aber bleibt: Die Oper ist normalerweise nicht im Festspielhaus zu hören, zum Jubiläum soll es aber eine Produktion geben unter der musikalischen Leitung von Nathalie Stutzmann. Für Inszenierung, Bühne und Kostüm sind Magdolna Parditka und Alexandra Szemeredy verpflichtet worden. Die Titelpartie singt Andreas Schager. 

Heurige Ausgabe noch nicht ausverkauft 

In diesem Jahr beginnen die Festspiele am Freitag mit einer Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“. Für die heurige Ausgabe sind noch Restkarten zu haben. Man sei aktuell nicht ausverkauft, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Ulrich Jagels. Vor allem gegen Ende der Festspielzeit seien etwa für „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“ noch Karten zu haben. Dass kurz vor dem Start noch Tickets gibt, war jahrelang unvorstellbar für Bayreuth - Interessenten mussten teils Jahre warten, bis es mit einer Kartenzuteilung klappte. 

2024: Überschuss von 2,7 Mio. Euro 

Im Vorjahr war das Festival nach Jagels Worten ausverkauft. Etwa 14,3 Millionen Euro nahmen die Festspiele durch die Ticketverkäufe ein. Der Gesamtetat lag bei rund 27,75 Millionen Euro. Die Festspiele konnten laut Jagels einen Überschuss von 2,7 Millionen Euro erzielen. Etwa 35 Prozent des Gesamtetats machen Zuschüsse der öffentlichen Hand aus. Die Mäzenatenvereinigung wird nach eigenen Angaben in diesem Jahr rund 1,8 Millionen Euro zum Gesamtetat beisteuern und zudem noch Projekte wie etwa die Kinderoper unterstützen, wie der Chef der Freunde von Bayreuth, Georg von Waldenfels, mitteilte.

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