Bafta-Filmpreise: Schwankendes Barometer für Oscar-Vorhersage

Großer Jubel: Die in China geborene Regisseurin Chloé Zhao erhielt vier Preise für „Nomadland“
Mit vier Bafta-Preisen bleibt „Nomadland“ von Chloé Zhao weiterhin auf Erfolgskurs. Läuten schon die Oscarglocken?

Der Erfolgskurs von „Nomadland“ scheint unaufhaltbar. Auch bei der Verleihung bei den als Baftas bekannten, renommierten britischen Filmpreisen ging das bereits vielfach ausgezeichnete amerikanische Roadmovie mit vier Preisen als Sieger hervor. Die in China geborenen Regisseurin von „Nomadland“, Chloé Zhao, wurde zudem als beste Regisseurin ausgezeichnet, ihre Hauptdarstellerin Frances McDormand erhielt den Preis als beste Darstellerin.

Als bester Darsteller konnte sich der britische Schauspieler Anthony Hopkins in seiner Rolle als Demenzkranker in „The Father“ durchsetzen. Mit seinem vierten Bafta-Award brach er damit insofern einen Rekord, als er als bisher ältester Schauspieler – Hopkins ist

83 Jahre alt – diesen Preis einstreifen konnte. Zugleich unterbrach er mit seinem Sieg den Preiserfolg des verstorbenen Chadwick Boseman, der bisher bei allen wichtigen Auszeichnungen der diesjährigen Saison posthum für seine Rolle in „Ma Rainey’s Black Bottom“ geehrt worden war.

Die entscheidende Frage aber lautet: Was bedeuten die Bafta-Siege für die kommende Oscar-Verleihung?

Generell gelten die Baftas als gutes Barometer für die Oscar-Vorhersage, zumal sich Mitglieder der Britischen Academy mit den Oscar-Wählern und -Wählerinnen überschneiden. Heuer jedoch wurden, um dem Diversitätsgebot der Stunde nachzukommen, sehr viele Newcomer nominiert. Das hatte zur Folge, dass beispielsweise Frances McDormand als beste Darstellerin in einer Kategorie ausgezeichnet wurde, in der so starke Konkurrentinnen wie Carey Mulligan oder Viola Davis fehlten. Auch Anthony Hopkins gewann als bester Hauptdarsteller, ohne dass er gegen den für „Mank“ Oscar-nominierten Gary Oldman antreten musste.

„Nomadland“ geht also zweifellos gestärkt ins Oscarrennen, bis zum 25. April bleibt es trotzdem spannend.

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