"Azur" in der Josefstadt: Das Unvermögen, darüber zu sprechen

"Azur" in der Josefstadt: Das Unvermögen, darüber zu sprechen
David Bösch brachte auch das zweite Stück von Lisa Wentz zur Uraufführung. Sie thematisiert Missbrauch – mit Stille statt Worten.

Ende 2010 gaben die Schulbrüder bekannt, das Stephaneum von Bad Goisern, einen mächtigen Kasten, eineinhalb Jahre später zu schließen. Offiziell aufgrund der „fehlenden wirtschaftlichen Basis“.

Ein Zusammenhang mit den unmittelbar zuvor in die Wege geleiteten Ermittlungen wegen Misshandlungen von Schülern durch Geistliche in der Zeit von 1968 bis 1985 wurde in Abrede gestellt. Doch das will niemand glauben. Das ehemalige Internat ist seither ein gespenstischer Ort: Noch immer liegt die Vergangenheit dumpf in den leeren Klassenzimmern.

Möglicherweise haben die Vorkommnisse Lisa Wentz zu ihrem Stück „Azur oder die Farbe von Wasser“ inspiriert, das am Donnerstag im Josefstädter Theater uraufgeführt wurde.

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