Die Kunst spricht durch die Blume: Warum Ausstellungen zur Botanik florieren

Gleich vorweg: Der Titel „Flower Power“, mit dem die Landesgalerie Niederösterreich in Krems seit kurzem Publikum in ihren großen Schausaal lockt, ist irreführend.
Denn in der umfassenden Schau geht es nur teilweise um Blumen: Zehn Kulturpflanzen stehen stattdessen im Zentrum einzelner Raumabteile, darunter Kartoffel, Kaffee und Tabak, eine Sektion befasst sich gar mit Algen. Neben Fotos und Gemälden sind wissenschaftliche Präparate und – im Kapitel zum Apfelbaum – ein Apple-Computer zu sehen. Ein Biologe fungierte als Co-Kurator.
Die Kremser Schau ist ein bunter Streifzug und definitiv keine reine Kunstausstellung. Sie ist aber auch ein Indiz eines breiteren Umschwungs in der Museumswelt, der sich aktuell an vielen Orten (siehe Überblick unten) manifestiert: In der Beziehung von zeitgenössischer Kunst, Kulturgeschichte und Naturwissenschaft hat sich etwas verschoben.
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