"Auris": Ein Ermittler, der mit den Ohren sehen kann

Das, was andere nicht sehen können, kann Matthias Hegel hören. Allein an der Stimme kann der geniale Phonetiker erkennen, ob es der Geiselnehmer, der Erpresser, sein (kriminelles) Gegenüber ernst meint oder eben nicht. Hegel genügt dabei eine Stimmenprobe, um einen Menschen analysieren zu können, festzustellen, ob jemand aufgeregt, unsicher, physisch oder psychisch krank ist. Gespielt wird der hörende Ermittler vom österreichischen Schauspieler Juergen Maurer. Er steht im Mittelpunkt von „Auris“ (lateinisch für Ohr), einer fesselnden Geschichte rund um das faszinierende Thema der forensischen Phonetik. 2019 erschien das erste Werk der Thriller-Reihe von Vincent Kliesch, der das Buch nach einer Idee von Thriller-Autor Sebastian Fitzek schrieb. 2020 folgte die Fortsetzung „Auris – Die Frequenz des Todes“. Im Auftrag von RTL wurden diese beide Bücher im Herbst 2021 verfilmt. Die ab sofort auf dem Streamingportal von RTL (auf RTL+) abrufbaren Filme sind zwei sehenswerte 90-Minüter.

Aus dem Nichts
Im ersten Teil überschlagen sich gleich zu Beginn die Ereignisse: Zuerst bringt Hegel quasi im Alleingang einen Geiselnehmer, der sich mit zwei Kindern in einer Wohnung verschanzt hat, zur Strecke. Kurz darauf gesteht er – zur Überraschung aller Beteiligten – den grausamen Mord an einer Obdachlosen: Er kniet sich freiwillig mit erhobenen Händen nieder und bittet darum, festgenommen zu werden. Es ist nicht die einzige aus dem Nichts auftauchende Wendung, die diesen Film („Auris – Der Fall Hegel“) bis zum Schluss spannend werden lässt.
Rund einem Jahr nach Hegels Geständnis entdeckt die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge (Janina Fautz) die Akte Hegel. Während die Beweislage laut den Ermittlungen erdrückend ist, glaubt sie aber an einen Irrtum und setzt alles daran, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Sie stellt gescheite Fragen, recherchiert genau, zweifelt hartnäckig und konfrontiert Hegel im Gefängnis mit ihren neuen Erkenntnissen, die ihn entlasten, in Freiheit bringen könnten. Aber Hegel will davon nichts wissen, warnt Jula Ansorge sogar, dass es gefährlich für sie werden könnte, wenn sie weiterermittelt. Diese Drohung ist für die Podcasterin auf der Suche nach der nächsten großen Story natürlich eine Einladung, weiterzumachen. Und so gerät sie immer tiefer in den Strudel jenes dunklen Rätsels, das sie auch noch im zweiten Teil „Auris – Die Frequenz des Todes“ beschäftigt. In den zweiten 90 Minuten ermitteln Hegel und Ansorge dann auch Seite an Seite. Das Verhältnis zwischen den beiden Ermittler ist aber alles andere als einfach. Aber für zwischenmenschliche Konflikte bleibt keine Zeit, denn das Leben eines Babys steht am Spiel.
Infos: Auf RTL+ (www.tvnow.at) sind die Verfilmungen von „Auris – Der Fall Hegel“ und „Auris – Die Frequenz des Todes“ abrufbar. Beide Filme basieren auf den Buchvorlagen des Autors Vincent Kliesch nach einer Idee von Sebastian Fitzek und erzählen eine fesselnde Geschichte rund um das Thema der forensischen Phonetik. Eine Ausstrahlung im linearen Fernsehen ist für Anfang 2023 bei RTL geplant
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