Aurel Mertz: "Erstmal über die Sache lachen"
Die deutsche Band Rammstein ist derzeit in aller Munde. Aber nicht, weil sie so tolle Songs schreiben oder so gefühlvolle Texte („Bück dich!, befehl' ich dir!“), sondern weil einige Frauen gegen deren Frontmann Till Lindemann schwere Vorwürfe erhoben haben. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber für Aurel Mertz sieht Till Lindemann so aus wie jemand, „der nach Bifi riecht. Na ja. Verdächtig“, sagte der Komiker unlängst auf der Bühne im Rahmen seiner „Flawless“-Tour, die den gebürtigen Stuttgarter am 18. Juni auch in den Wiener Stadtsaal bringen wird.
An diesem Abend will er „von Pferden über Probleme bis Privates alles verhandeln, was in diesen letzten Jahren der Menschheitsgeschichte die Adrenalinpumpen angeschmissen hat.“ Dazu zählt auch die Plattform Twitter, auf der der 34-Jährige sehr aktiv ist.
KURIER: Wie viel Zeit nehmen Twitter und Co. täglich in Anspruch? Und wie gehen Sie mit Hasspostings um?
Aurel Mertz: Tatsächlich nimmt das nicht wirklich extra viel Zeit in Anspruch, denn ich setze mich sowieso täglich mit dem medialen und gesellschaftlichen Geschehen in der Welt auseinander. Meine Gedanken dazu in 160 Zeichen zusammenzuschreiben, ist wirklich kein großer Zeitaufwand. Der Ton auf Twitter ist schon immer etwas aufgeheizt und leider auch unterwandert von vielen Accounts, deren scheinbar einziger Auftrag es ist, Menschen zu beleidigen. Grundsätzlich empfinde ich das für mich persönlich aber nicht als besonders dramatisch, da die positiven Nachrichten auf den sozialen Netzwerken für mich überwiegen und ich mein Selbstwertgefühl definitiv nicht an den Nachrichten von Menschen festmache, die Zeit investieren, um Hass zu verbreiten.
Ziehen Sie aus der Social-Media-Welt auch Ideen für Ihre Programme?
Definitiv ist das auf Social Media abgebildete gesellschaftliche Geschehen immer eine schöne Inspiration für Comedy. Ob live auf der Bühne, Twitter oder Podcast – der Social-Media-Diskurs ist spannend und lässt sich immer gut verarbeiten.
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