Asyl im Vestibül: Wenn das Theater das wirkliche Leben zeigt

Asyl im Vestibül: Wenn das Theater das wirkliche  Leben zeigt
"Lotfullah und Die Staatsbürgerschaft" im Vestibül: Ein junger Afghane, der in den Mühlen der Bürokratie aufgerieben wird, rettet sich ins Theater.

von Susanne Zobl

Auf den ersten Blick mutet das Geschehen von „Lotfullah & die Staatsbürgerschaft“ auf der kleinen Bühne im Vestibül wie eine Groteske an. Neun Personen formieren einen Staatsbürgerchor. Fast alle tragen elisabethanische Halskrausen, nur einer nicht. Lotfullah Yusufi ist sein Name. Seine Geschichte, wie er als Teenager von seiner Mutter aus Afghanistan nach Europa geschickt wurde und seither mit den langsam mahlenden Mühlen der österreichischen Bürokratie (süffisant von Waltraud Matz als „Königin der Macht“ dargestellt) ringt, goss Anna Manzano (Regie) in eine denkwürdige Aufführung.

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