Amy Macdonald: Botschafterin der Hoffnung

Amy Macdonald (37) feierte 2007 mit dem Song „This is the Life“ ihren ersten Chart-Erfolg.
The Sphere ist eine kugelförmige Mehrzweckhalle in Las Vegas, die außen und innen fast vollständig mit LED-Elementen besetzt ist, rundum mit Videos bespielt werden kann. 2023 eröffneten U2 diese spektakuläre Konzertarena. Amy Macdonald war nicht dabei. Trotzdem hat sie mit „Is This What You’ve Been Waiting For?“ einen Song darüber geschrieben.
„Ich war schon von den Socken, als ich das Gebäude von außen sah“, erzählt die 37-Jährige, die als Teenager mit „This Is The Life“ weltweit berühmt wurde, im KURIER-Interview. „Dann habe ich die Videos von der Performance von U2 mit diesem fantastischen Sound und den unglaublichen Visuals gesehen und war total begeistert. Auch, dass es so eine Halle gibt, die der Tatsache Respekt zollt, dass Musik live zu hören und zu sehen etwas Einmaliges ist, hat mich fasziniert. Da habe ich diesen Song über die Freude und die Aufregung geschrieben, die mit solchen Konzerten verbunden sind.“
„Is This What You’ve Been Waiting For?“ ist gleichzeitig der Titel des neuen Albums von Macdonald, mit dem sie zehn aufbauende Hit-Melodien zu ihrem gewohnten, vorwärtstreibenden Gitarren-Pop-Sound liefert.
Als Albumtitel spielt „Is This What You’ve Been Waitung For?“ auf die Fan-Reaktionen an, mit denen die Schottin in den fünf Jahren seit der Veröffentlichung ihres vorigen Albums konfrontiert war: „Sie haben mich ständig gefragt, wann kommt ein neuer Song, wann ein Album, wann gehst du wieder auf Tour“, sagt sie. „Das fühlte sich an, als würden sie immer nur mehr, mehr, mehr verlangen. Aber das ist eben die negative Seite von Streaming: Sie wollen in schneller Abfolge Neues hören, hüpfen in den Playlists von einem Song zum nächsten und nehmen sich keine Zeit, tief in die Musik einzutauchen – schon gar nicht in ein ganzes Album. Das ist schon ärgerlich.“
Tour und Texte
Sich an die geänderten Hörgewohnheiten anzupassen und anstatt eines Albums einzelne Songs zu veröffentlichen, kam für die Frau des Fußballers Ricky Foster trotzdem nicht infrage. Sie liebt es, von ihren Lieblingskünstlern (u. a. Bruce Springsteen, The Killers und Michael Jackson) ein Album zu hören. Sich in deren Welt und Gedanken zu verlieren, sagt sie, sei „reine Magie“. Und sie liebt es, auf Tour zu gehen: „Wenn so eine Albumkampagne läuft, greift ein Zahnrad in das andere und das macht mir viel mehr Spaß, als wenn man alle paar Monate einen Song rausbringt und dann ein, zwei Konzerte dazu spielt. Da kommt man nie in so einen schönen Fluss, wie wenn man auf Tour ist.“ Zwar handeln gleich mehrere Songs des Albums von Macdonalds Karriere und Erlebnissen bei Konzerten, einen roten Faden in den Themen gibt es aber nicht. In „We Survive“ denkt sie zum Beispiel über die Trinkfestigkeit und Partygier der Schotten und ihr „verrücktes Verhältnis zu Alkohol“ nach. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Leben so hart geworden ist, dass dieser Eskapismus wichtig ist. „Trapped“ ist einer Freundin gewidmet, die in einer unglücklichen Ehe feststeckte, sich aber befreien konnte und doch noch glücklich geworden ist. Generell ist es Macdonald wichtig, sowohl im Sound als auch in den Texten hoffnungsvoll zu sein.
Tipp: Amy Macdonald tritt am 16. Februar 2026 im Wiener Gasometer auf.
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