"Am Ziel": Zerteilte Sprachwurst und große Alkohol-Operette
Kritik: Das Kasino des Burgtheaters zeigt Thomas Bernhard komisch wie selten.
„Am Ziel“, uraufgeführt 1981, natürlich in der Regie von Claus Peymann, ist vielleicht Thomas Bernhards komischstes Stück.
Hier wird nicht grimmige Vergangenheitsbewältigung betrieben, sondern eine Situationskomödie geschildert. Eine Mutter und ihre Tochter sind einander durch lustvolle Hassliebe verbunden, die sie aggressiv redend (die Mutter) und aggressiv schweigend (die Tochter) zelebrieren.
Als Zuschauer in ihrem Familiendrama haben sie sich einen „dramatischen Schriftsteller“ eingeladen, der gar nicht anders kann, als lustvoll leidend in die Falle zu gehen und zum Mitspieler zu werden. Jede der drei Figuren führt nun ihre persönliche Lebensoperette auf und macht die anderen zum Publikum.
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