Am Ende wälzt sich Sarah Kane in Kraut

Am Ende wälzt sich Sarah Kane in Kraut
Off-Theater zeigt "immersiv" "Projekt: 006.AM.PSYCHOSEE". Es geht irgendwie um Franz Antel, Mitmachen ist strengstens erlaubt.

Wer den Wunsch nach einem merkwürdigen,  aber durchaus unterhaltsamen Theaterabend verspürt, der ist im Off-Theater in Wien-Neubau gut aufgehoben.

Das einschlägig bekannte bernhard.ensemble brachte dort „Projekt: 006.AM.PSYCHOSEE“ heraus, und zwar als „immersives Theater“.

Der Begriff ist dazu angetan, Unwohlsein zu erzeigen, klingt er doch latent gefährlich. Er bedeutet aber nur, dass die Grenzen zwischen Publikum und Darstellern, zwischen Zuschauerraum und Bühne aufgehoben sind.

Mitmachern ist hier strengstens erlaubt, aber man muss nicht: „Wir lernen hier, auch Nein zu sagen“, hieß es gleich am Anfang.

Bespielt werden alle Räume des Theaters, wir befinden uns auf einem Filmset von Franz Antel und erfahren viel über sein merkwürdiges Frauenbild. Dazwischen wird getanzt, geturnt, geblödelt, es gibt eine Modeschau und ein Casting, bei dem die Wäsche herunter muss.

Warum die britische Autorin Sarah Kane, die ihrem Leben mit nur 28 Jahren ein Ende setze, durch die Räume irren und sich am Ende in Kraut wälzen muss, bleibt wie so vieles an diesem Abend unklar. Gespielt wird sehr gut!
 

KURIER-Wertung: Zweieinhalb von fünf Sternen.

Am Ende wälzt sich Sarah Kane in Kraut

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