Alfons Haider verspricht für Mörbisch "Unterhaltung mit Haltung"

Alfons Haider verspricht für Mörbisch "Unterhaltung mit Haltung"
Der Intendant zeigt von 13. Juli bis 20. August das ABBA-Kultmusical „Mamma Mia“ und bricht jetzt schon alle Rekorde

Wie sang der unvergessene Udo Jürgens (1934 – 2014) einst so schön: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!“. Ganz so weit muss man bei den Seefestspielen Mörbisch nicht zurückgehen, aber auch dieses Festivals feiert heuer sein 66-jähriges Jubiläum.

Angefangen hat das Leben am Neusiedler See damit nicht, aber nach vielen, großartigen Jahren als „Mekka der Operette“ hat der neue Intendant Alfons Haider vor einiger Zeit einen Neustart hingelegt. Weg von der Operette – die findet jetzt auf Schloss Tabor in Jennersdorf statt – hin zum Musical. Und mit 66 Jahren ist Mörbisch lebendiger denn je. Einen historischen Rekord an verkauften Karten von ungefähr 180.000 Stück kann Haider für den Sommer 2023 vermelden. Denn das ABBA-Musical „Mamma Mia!“ zieht.

„Es war ein Risiko, aber das Publikum ist mit uns gegangen. Und dafür bin ich sehr dankbar“, so Haider im KURIER-Gespräch. Der als „Mr. Musical“ auch im ORF mit eigener Show präsente Entertainer setzt am See auf hochklassige „Unterhaltung mit Haltung“.

KURIER Talk - Alfons-Haider (mit Untertitel)

Wohlfühlmusical

„Warum sollten die Menschen in so schlimmen Zeiten mit Krieg, Inflation und allen anderen Problemen nicht das Recht haben, zwei, drei schöne Stunden in Mörbisch zu verbringen. ,Mamma Mia!’ ist ein klassisches Wohlfühlmusical. Aber ein sehr gutes mit den großartigen Hits von ABBA. Wir haben eine Top-Besetzung und ein gigantisches Bühnenbild.“

Die Top-Besetzung beinhaltet Namen wie Bettina Mönch, Ines Hengl-Pirker, Milica Jovanovic oder Lukas Perman. Mit Andreas Gergen hat Haider einen Vollprofi als Regisseur gewonnen. Michael Schnack dirigiert, mit Walter Vogelweider ist ein absoluter Mörbisch-Profi für die Ausstattung zuständig.

„Wir bringen handlungsgemäß fast ganz Santorin auf die Bühne. Swimmingpool inklusive, falls der Wasserstand am See selbst zu niedrig sein sollte“, sagt Haider nicht nur lachend. „Dieses Thema betrifft uns alle, der Klimawandel ist Realität. Da müssen wir die Augen einfach aufmachen und massiv dagegen steuern.“

Alfons Haider verspricht für Mörbisch "Unterhaltung mit Haltung"

Discokugel

Auch mit Unterhaltung? „Ja, selbstverständlich. Die Kultur, die Musik haben zu allen Zeiten eine wichtige Orientierungshilfe gegeben. Und sei es auch nur in Gestalt einer riesigen Discokugel, die wir dieses Jahr in Mörbisch haben. Ich hoffe, die Menschen werden zu den ABBA-Songs tanzen.“ Lachend: „Aber bitte vorsichtig! Wir brauchen die Sitzplätze auch in Zukunft noch.“

Diese Zukunft, die heißt 2024 „My Fair Lady“. „Ich habe es mir ja zur Aufgabe gemacht, die ,alten Schinken' wieder zurückzuholen“, betont Haider. „Wir haben lange mit dem Verlag verhandelt, nun wird es eine echte Uraufführung. Wir verlegen das Stück nämlich ins Jahr 2020, es wird eine moderne, heutige Lady“, so der Generalintendant, der in Jennersdorf übrigens „Die schöne Helena“ (ab 3. August) von Jacques Offenbach herausbringt. „Auch in einer neuen, heutigen, sehr speziellen Fassung“, so Haider.

Für „My Fair Lady“ wiederum scheibt Johannes Glück eine neue Textfassung, die „das Frauenbild des Originals ordentlich hinterfragen soll“. Auch musikalisch wird modernisiert. Die Rolle des Professor Higgins übernimmt Mark Seibert.

Und danach? „Da gibt es viele Überlegungen“, sagt Haider. „Von der ,Rocky Horror Show’ bis ,La Cage aux Folles’ ist alles möglich. Auch mit Haider auf der Bühne? „Ich habe als Intendant eigentlich wirklich genug zu tun. Aber ich würde eine Ausnahme machen. Sollte sich Rainhard Fendrich, berät erklären, im ,Käfig voller Narren’ mit mir zu spielen, dann sehr gerne. Wir könnten die Rollen ja auch jeden Abend tauschen. Das wäre doch ein Spaß!“

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