Alain Resnais: Der Mann, der das Experiment liebte
Sein letztes Projekt blieb unvollendet: Alain Resnais, facettenreicher Altmeister des französischen Kinos, ist am Samstagabend im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Es war an seinem Produzenten, Jean-Louis Livi, mit dem der betagte Filmkünstler noch an einem Drehbuch gearbeitet hatte, seinen Tod öffentlich zu machen. Resnais hatte bereits mit 13 Jahren die Kamera in der Hand und bewegte sich in den Jahrzehnten seines Schaffens durch eine beachtliche Bandbreite unterschiedlichster Genres: Dokus, Komödien, Science Fiction – es gab kaum ein Fach, das er sich nicht mit seinen Filmen erarbeitet hatte.
Zur bekanntesten französischen Strömung, der Nouvelle Vague, die in den 60ern und 70ern kinematografische Furore machte, zählte er sich allerdings nicht: " Ich war ein Außenseiter. Doch habe ich es Claude Chabrol zu verdanken, dass ich nach meinen Kurzfilmen schließlich Langfilme drehen konnte", erklärte er im Rückblick auf die prägendste Epoche des französischen Films.
Zu den bekanntesten von Resnais Langfilmen zählen neben "Hiroshima, mon amour", dem Kultfilm über die Grauen nach dem Abwurf der Atombombe, auch das surrealistische Werk "Letztes Jahr in Marienbad" ("L'annee derniere a Marienbad"), für das er 1961 in Venedig den Goldenen Löwen verliehen bekam. Als intellektueller Filmemacher sah er sich nie, sondern als Anstifter, Initiator, als "Monteur" oder schlicht und einfach als "Handwerker".
Kommentare