Das Regie-Duo Ben Kidd und Bush Moukarzel (alias „Dead Centre“) irritiert gerne das Publikum, indem es die Grenzen zwischen Darstellern und Zuschauern ignoriert. Und so funktioniert das im Wiener Akademietheater: Zu Beginn suchen die Schauspieler (Philipp Hauß, Alexandra Henkel, Tim Werths und Johannes Zirner) im Publikum nach einer Freiwilligen, die bereit sei, auf der Bühne einen Traum zu erzählen. Es meldet sich eine aus Kärnten stammende Andrea – die dann nicht nur einen Traum erzählt (in dem Alice Cooper eine Rolle spielt), sondern die Hauptrolle übernehmen muss: Sie spielt den Sigmund Freud.
Anmerkung: Diese Andrea macht das so selbstverständlich, dass man Zweifel bekommt, ob sie nicht in Wahrheit zum Darsteller-Team gehört. Auf KURIER-Anfrage betont das Burgtheater jedoch, dass tatsächlich jeden Abend eine andere Freiwillige im Publikum gesucht werde. Für den Fall, dass sich niemand melde, komme eine Komparsin zum Einsatz.
Andrea alias Freud wandert nun mit Hilfe von Videoprojektionen durch Motive aus Freuds Leben und Schaffen, ohne, dass sich eine zusammenhängende Handlung ergibt.
Damit kommen wir zum Fazit.
Spoiler-Alarm: jetzt aus
Übrig bleibt ein gut gespielter, amüsanter, 100 Minuten kurzer Abend ohne besonderen Tiefgang oder Mehrwert.
Am Ende bleiben Fragen: Haben wir das Stück nur geträumt? Und: Wenn wir später zu Hause schlafen gehen, träumen wir dann etwas Spannenderes. Und: Ist es eigentlich erlaubt, das ganze Stück zu verschlafen?
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