Akademie: Sloterdijk hat Besseres zu tun, Rektor Hartle ebenso

INTERVIEW PETER SLOTERDIJK
Trenklers Tratsch: Die Akademie der bildenden Künste in Wien lässt sich bei der Aufarbeitung eines Plagiatsfall viel Zeit

Eine deutsche „Kulturphilosophin“ ärgerte sich über ihren Eintrag in Wikipedia, weil ihr das genannte Geburtsdatum nicht passte. Sie schaltete daher einen Anwalt ein. Der Verfasser wollte den Vorwurf, die Person älter gemacht zu haben, aber nicht auf sich sitzen lassen: In deren Dissertation – vom Philosophen Peter Sloterdijk als Doktorvater „summa cum laude“ beurteilt – fand er eine Biografie, die seine Angaben bestätigte. Aber dann kamen ihm Zweifel, weil er Wikipedia-Passagen fand, die nicht als Zitate ausgewiesen waren.

VroniPlag Wiki, eine Wissenschaftsplattform ohne politische oder kommerzielle Interessen, nahm sich der Dissertation, 2009 publiziert, an. Das Ergebnis ist abrufbar: Auf 66 von 220 Seiten wurden Plagiatsfundstellen dokumentiert. „Besonders auffällig ist die (...) zumeist unausgewiesene Rezeption von mindestens 53 Wikipedia-Artikeln.“ Von 105 Plagiatsfragmenten würden 40 auf die Kategorie „Komplettplagiat“ und 45 auf die Kategorie „Verschleierung“ entfallen.

 

Kommentare