Adele gibt erstes von zehn Konzerten – Journalisten eingeschränkt
Konzert-Marathon: Zu den zehn Shows von Superstar Adele in München werden im August rund 740.000 Besucher erwartet, wie Konzertveranstalter Marek Lieberberg bekanntgab.
79 Euro kosteten die günstigsten Tickets, 430 die teuersten.
Ursprünglich war von insgesamt 800.000 Zuschauern bei der außergewöhnlichen Konzertreihe die Reden gewesen, 80.000 pro Show. Diese Zahl sei aber wegen Sicherheitsauflagen nach unten korrigiert worden, sagte Lieberberg.
Adele gibt zehn Konzerte in München
Zwischen 2. und 31. August wird die Britin auf der eigens für sie entworfenen und aufgebauten Bühne in der Münchner Messestadt stehen. Sehr persönlich und einzigartig soll das Ganze werden, kündigte Adeles Manager Jonathan Dickins an.
Die Sängerin habe eigentlich nicht vorgehabt, in Europa aufzutreten, sagte er. Aber das Projekt in München habe ihre Meinung geändert. Sie sei "keine Künstlerin, die bei jedem Album tourt", sagte Dickins. Und sie werde die Zeit der Konzerte in München verbringen. Sie habe schließlich einen kleinen Sohn. Das sei damit gut zu vereinbaren.
Rund um die Bühne wurde für den August außerdem eine Adele-Erlebniswelt errichtet, mit
- englischem Pop-Up-Pub,
- einer Bühne für eine Coverband
- und Verkaufsständen, an dem es eigens entworfene Cocktails und Adeles Lieblingsdrink geben soll (welcher das ist, soll vorerst ein Geheimnis bleiben).
Hohe Einnahmen und Weltrekord
Die Stadt München, die sich nicht finanziell an den Kosten im dreistelligen Millionenbereich beteiligt, verspricht sich von der Konzertreihe eine Goldgrube. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner geht von 566 Mio. Euro aus, die Adeles Shows der Stadt bringen - durch Einnahmen in der Gastronomie, in Hotels, aber auch durch die Miete des Messegeländes.
Die Veranstalter betonen die Bedeutung des großen Konzertprojektes. Selbst für "Rock am Ring"-Chef Lieberberg habe das Ganze bisher unbekannte Dimensionen, sagte er. Es sei in Deutschland und Europa einzigartig, vielleicht sogar in der Welt. Und dabei wollen sie auch einen echten Weltrekord brechen und mit der größten Outdoor-Leinwand aller Zeiten ins Guinness-Buch kommen. 220 Meter lang soll sie sein.
Journalisten klagen über Beschränkungen bei Adele
Üblicherweise dürfen Bild- und TV-Journalisten bei Großkonzerten während der ersten drei Lieder eigene Aufnahmen machen. Bei Adele hingegen werden Fotografen und Kamerateams gar nicht erst zugelassen - stattdessen soll den Medien ein Link zu ausgewähltem Material überlassen werden. Die Begründung ist dürftig: "Es gab dazu einen mehrfachen Austausch mit dem Management, nun ist es final, weil bei den Adele-Shows bisher immer so verfahren wurde - egal wann und wo", teilte Live Nation, einer der beiden Veranstalter, mehreren Medien mit.
Das ruft bei den Medien kräftigen Ärger hervor. "Dieses Verbot ist völlig inakzeptabel", kritisiert der Vorsitzende des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV), Harald Stocker. Dass Medien stattdessen vom Veranstalter ausgewählte Bilder erhielten, "verhöhnt die Arbeit der Journalisten".
Zumal in den sozialen Netzwerken dennoch eine Bilderflut von den Konzerten zu erwarten sei. "Diese Akteure machen mit den hochgeladenen Fotos und Videos der Besucher satte Umsätze, während Medien, die zur demokratischen Meinungsbildung beitragen sollen, ihren journalistischen Auftrag nur eingeschränkt erfüllen können", monierte Stocker.
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