Das liegt einerseits an der brillanten (auch mit Stars wie u. a. Meryl Streep, Pierce Brosnan, Amanda Seyfried, Colin Firth, Stellan Skarsgård) verfilmten Vorlage, anderseits an der fabelhaften Umsetzung und vor allem an einer in jeder Hinsicht famosen Besetzung.
Denn ABBA zieht immer! Sogar in deutscher Sprache. Denn in Mörbisch muss – aus rechtlichen Gründen – auf Deutsch und mit obligaten Mikroports gespielt werden. Das allerdings mindert den Spaß keineswegs, sondern funktioniert erstaunlich gut.
Denn Hits wie „The Winner Takes It All“ („Der Sieger hat die Wahl“), „Honey, Honey“, „Super Trouper“, „Money, Money, Money“, „Dancing Queen“ oder auch das titelgebende „Mamma Mia!“ ziehen einfach.
Donna
Die Handlung? Sie ist schnell erklärt. Wir befinden uns auf der griechischen Insel Santorin. Hier will die junge Sophie (extrem sympathisch: Anna Rosa Döller) ihren geliebten Sky (solide: Timotheus Hollweg) ehelichen. Doch davor würde sie von ihrer alleinerziehenden Mutter Donna noch gerne wissen, wer denn eigentlich ihr Vater ist. Drei Kandidaten stehen zur Wahl. Das ergibt allerlei Irrungen und eine Hochzeit, die so nicht geplant war.
Regisseur Andreas Gergen ist diesbezüglich im Musicalfach ein absoluter Profi, sorgt für eine tolle Personenführung und viel Action auf der riesigen Seebühne. Walter Vogelweider – der nächste Vollprofi – hat ihm dafür die griechische Insel Santorin auf die Bühne gestellt. Da gibt es naturgemäß Donnas Taverne, einen Swimmingpool, einen „Muscle Beach“, ganz viele Farben, tolle Kostüme (Aleksandra Kica), feine Tanzeinlagen (Jonathan Huor), zwei sehr gut eingesetzte Video-Walls, viel Spaß und noch mehr an Stimmen, die von Dirigent Michael Schnack und dem Orchester tadellos begleitet werden.
An der Spitze steht ein Damentrio: Bettina Mönch ist eine Donna der Superlative, die nebst vokaler Power auch ihre Verletzlichkeit aufblitzen lässt. Eine Singschauspielerin von Weltformat! Dazu kommt mit Ines Hengl-Pirker eine Tanja der Superlative, die sich jede Szene holt und mit Milica Jovanovic eine Rosie, die nicht nur Handstände und Salti machen kann, sondern auch vokal wie darstellerisch punktet.
Väter
Die Herren? Hier ist an erster Stelle Lukas Perman als Donna immer noch liebender, stimmlich überragender Sam zu nenen. Peter Lesiak als Bill und Christof Messner als Harry stehen ihm in nichts nach. Am Ende einigt man sich darauf, dass Sophie einfach drei Väter hat. Dem Glück steht somit nichts im Wege.
Disco
Das Premierenpublikum war zu diesem Zeitpunkt aber ohnehin schon längst im Tanz-, Mitsing- und Mitklatschmodus. Denn spätestens mit dem Auftauchen einer überdimensionierten Discokugel samt Farb- und Wasserspielen war klar: Das ist ganz große Show. Eine Show zum Wohlfühlen. Und für Mörbisch gilt: „Der Sieger hat die Wahl“. Diese fällt 2024 auf „My Fair Lady“.
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