Auch 50 Jahre später hat sich an den Eckpunkten des Lebens, die Pink Floyd 1973 auf „The Dark Side Of The Moon“ in Musik gegossen haben, kaum etwas geändert.
Man ist nur selbst auf der anderen, der dunklen Seite des Mondes angelangt: Ja, die Zeit ist auf absurde Weise verflogen.
Ja, Geld hat eine größere Rolle im Leben gespielt, als man sich gewünscht hätte.
Und ja, man möchte immer noch Wehklagen angesichts des Todes.
Das Album war ein irrer Erfolg, es ist das drittmeistverkaufte jemals, es ist fast 1.000 Wochen in den Charts gewesen. Es ist aber auch eines jener Alben, die mitgeholfen haben, die Rockmusik an sich zu definieren und in ihre exemplarischen Einzelteile zu zerlegen.
In Texte von einer jugendlichen Klarheit, die man später nie wieder aufbringt.
In Musik, in die man vor allem dank der (handgestrickten) Klangeffekte (für die Sounds am Anfang von „Money“ wickelten die Musiker ein Tonband rund um einen Kleiderständer am anderen Ende des Studios) in verschiedene Tiefen eindringen kann. Und in Songs, die für sich funktionieren, zusammen aber ein Konzept ergeben, in dem man viele brennende Fragen, die einen bewegen, abladen kann. Derart aufwendige Alben gab es damals so gut wie nicht
Es hilft, dass auf dem Album, erschienen am 1. März 1973, zwei der besten Gitarrensoli der Rockgeschichte sind. Das sagte angesichts das Jubiläums, ausgerechnet, Roger Waters – und er lobte damit seinen ehemaligen Bandkollegen, David Gilmour. Die beiden Streithanseln haben nach drei weiteren ikonischen Alben die Band Mitte der 80er in die Luft gejagt.
Und mögen einander immer noch begrenzt: Waters, der sich selbst als Mastermind der Band sah, wird inzwischen Putin-Versteherei und überzogene Israelkritik vorgeworfen. Das hat Gilmours Frau auf Twitter benannt (mit schärferen Worten); es steht wieder einmal ein Gerichtsstreit der ehemaligen Floydianer an. Waters nahm übrigens „Dark Side Of The Moon“ alleine – also ohne lästige Mitmusiker – neu auf. Das Ergebnis soll im Mai erscheinen.
Kommentare