Zurück ins Unglück
Eine Mutter klagt: „Kinder und Familien haben keine Lobby, sie werden den Gottesdiensten und sogar dem Fußball untergeordnet.“ Ein Lehrer sagt: „Jedem Busfahrer und jedem Friseur wird mehr Aufmerksamkeit und mehr Platz zugestanden als uns.“
Demnächst wird sich auch der Weiße G’spritzte zu Wort melden und protestieren, weil er gegenüber dem gespritzten Apfelsaft jetzt steuerlich im Nachteil ist.
Es geht uns gut. Die alten Werte sind zurück. Aus der Solidargemeinschaft wird wieder die Neidgenossenschaft. Nach dem beunruhigend friedlichen Zusammenhalt unter der Schockwirkung der Bilder, die uns aus italienischen, spanischen und französischen Spitälern erreicht hatten, herrscht wieder Normalbetrieb: der gewohnte Neidkomplex, der unentwegt suggeriert, es ginge einem besser, wenn es bloß jemand anderem schlechter geht.
Dabei ist erwiesen, dass Vergleiche mit vermeintlich Bessergestellten unglücklich machen, während Zusammenhalt glücklich macht. Aber es hat ja niemand behauptet, dass die Normalität Glück bringt.
Kommentare