Zum Wegschmeißen

Zum Wegschmeißen
"Ohrwaschl": Frühling ist. Die Zeit des Wegwerfens. Apropos: Was wurde eigentlich aus dem Gesetz gegen das Wegschmeißen von Lebensmitteln?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wenn der Kalender sagt, dass es Frühling ist, putzt der Mensch seine Fenster, damit er hinausschauen kann und feststellen: Tatsächlich, es blüht.

Frühling ist die Zeit des Frühjahrsputzes. Das ist gut für die Seele, sagen die Psychologen. Man reinigt seine Umgebung und sich selbst. Und man schmeißt weg, was man nicht mehr braucht. (Der Unterschied zwischen dem, was man nicht mehr braucht, und dem, was man nicht mehr braucht, aber vielleicht irgendwann wieder brauchen könnte, wer weiß, warten wir noch ab mit dem Wegschmeißen, dieser Unterschied füllt Kisten, Kästen und Kellerabteile). Sich zu lösen von Altlasten, das Reisen mit leichtem Gepäck, das hilft angeblich der Psyche. (Sogar die Regierung plant, Tausende nicht mehr notwendige Gesetze wegzuschmeißen).

Nur das Gesetz gegen das Wegschmeißen, das wird  nicht weggeschmissen – das wird gar nicht erst  erlassen. 577.000 Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Österreich weggeworfen. Eine Petition dagegen lagert im Parlament und wartet darauf, dass sie zu stinken beginnt.
 

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