Zu jedem Nächsten

Der Karfreitag, der Krieg und die Schmähung.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Der Karfreitag hält Zumutungen bereit. Erstens wird das Wetter schlecht, zweitens breiten sich die Osterstaus auf den Straßen aus. Und drittens ist der Karfreitag einer von zwei Tagen (der andere ist Allerheiligen), an dem der sonst so erfolgreich verdrängte Tod daran erinnert, dass es ihn gibt.

Der Tod ist ja gerade in unserer Zeit die ultimative Kränkung: Wer will schon auf den einzigen Menschen verzichten, der ihn garantiert immer liebt – sich selbst?

Derzeit zeigt uns der tägliche Blick auf die Nachrichten, dass wir Menschen gerade dem Tod die größte Freude machen, die es für ihn gibt: Wir führen Krieg.

Papst Franziskus hat übrigens gerade getwittert:

„Die Waffen des Evangeliums sind Gebet, Zärtlichkeit, Vergebung und die unentgeltliche Liebe zu unserem Nächsten, zu jedem Nächsten. Auf diese Weise kommt der Frieden Gottes in die Welt. Deshalb ist die bewaffnete Aggression dieser Tage, wie jeder Krieg, eine Schmähung Gottes.“

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