Zeitverlust

Kann man Zeit verlieren? Und warum sind alle zwölf?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Derzeit hört man wieder besonders oft im Verkehrsfunk  Dinge wie: „Achtung, Stau auf der Westautobahn Richtung Salzburg, der Zeitverlust beträgt 45 Minuten.“ Das ist insofern lustig, als man Zeit gar nicht verlieren kann, man verbringt sie nur anders als geplant. Oder, anders herum betrachtet: Das ganze Leben besteht aus ununterbrochenem Zeitverlust. Aber noch niemand hat beim Spazierengehen Zeit aus seiner Hosentasche verloren.

Wobei: Bei Skirennen wird Zeit ja sogar „liegen gelassen“. Kann man im Sommer auf den grünen Pisten all die verlorenen Zehntel und Hundertstel einsammeln und seinem persönlichen Zeitkonto hinzufügen?

Apropos Zeit. Oft hört man im Gespräch Sätze wie diesen: „Ich liebe Sport, seit ich zwölf bin.“ Das kann man genau genommen nur sagen, wenn man zwölf ist, sonst müsste es heißen: Seit ich zwölf war. Möglicherweise bleiben manche aber ein Leben lang zwölf.

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