Auf den ersten Blick ist es das. Aufklärung bringt aber die Betrachtung der Wurzeln der beiden Wörter: subsumieren („unter einem Thema zusammenfassen“) leitet sich von lateinisch sub- („unter“) und sumere („nehmen“, vgl. kon-sumieren) ab. Demgegenüber ist die Summe auf lat. summus („der oberste“, vgl. summit = Gipfel) zurückzuführen. Zur Erklärung: Ursprünglich wurde von unten nach oben addiert – die Summe stand also nicht unter-, sondern oberhalb der addierten Zahlen – also an der „obersten“ Stelle.
Leserin Lydia N. möchte wissen: „Warum schreibt man das Wort ,skurril‘ nicht, wie manche deutsche Wörter, am Schluss mit Doppel-l?“
Dieser Schluss könnte naheliegen, wenn man Adjektiva wie „schrill“ oder „still“ in Betracht zieht. Tatsächlich leitet sich aber auch „skurril“ aus dem Lateinischen ab: scurra bedeutet „Narr“, das dazugehörige Adjektiv scurrilis (= „närrisch“) hat die für das Lateinische typische Endung -ilis. Diese Endung ist im Deutschen bei vielen Fremdwörtern in der Form -il erhalten geblieben: bei einigen mit positivem Beigeschmack wie z. B. agil (beweglich), mobil (beweglich), subtil (scharfsinnig); häufig jedoch in abwertendem Sinn: fragil (zerbrechlich), senil (greisenhaft), labil (schwankend), debil (schwachsinnig). In welche der beiden Gruppen das Wort „viril“(männlich) einzureihen ist, überlässt der Wortklauber den Leserinnen und Lesern.
Leser Dr. Wolfgang N. moniert: „Warum haben Sie in Ihrem Test nicht auch die Fremdwörter Contenance und Kontinenz thematisiert? Schließlich macht es doch einen Unterschied, was von beiden man verliert.“
Ob dieser Einwurf subtil oder skurril ist, beurteilen Sie bitte selbst.
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Wolfram Kautzky ist Philologe und geht gerne den Wörtern auf den Grund.
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