Wir werden wie wir

In der Krise sieht man die Menschen besser.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

„Die Krise hat die Menschen nicht verändert“, sagt der brillante Kabarettist Alex Kristan. „Die G’scheiten sind immer noch g’scheit, die Blöden sind immer noch blöd. Man sieht es nur besser.“

(Weil wir im Überempfindlichkeitszeitalter leben, wo jeder jede Chance nützt, um wohlig beleidigt sein zu dürfen, sei an der Stelle hinzugefügt: Alex Kristan ist, wir erwähnten es schon, Kabarettist, was er sagt, fällt daher unter den Tatbestand der Satire.)

Dabei hat er völlig recht. In der Krise werden wir, wie wir sind: Verantwortungsbewusst. Solidarisch. Verschwörungsverwirrt. Egomanisch. Hilfsbereit. Gelassen. Dauerempört. Brüllend laut. Leise. Oder auch gleichgültig.

Das ist das Interessante an einer Krise: Wenn sie vorbei ist, haben wir vielleicht mehr über uns und einander gelernt, als uns lieb ist. „Deppert sein, ist kein Schicksal“, sagt Viktor Gernot, auch ein Kabarettist. Dafür ist man schon selbst verantwortlich.

 

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