Zum Heulen

Wie es einem geht, wenn man die Paramount-Serie „1883“ anschaut.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Vielleicht ist ja das Problem nur, dass wir zu wenig weinen und lieber zornig sind als traurig. Im Zorn sind wir Tier, in der Trauer Mensch. Oder so.

Während Zorn jedenfalls vor allem im Internet an jeder Ecke zu pflücken bereitsteht, biegt die Trauer manchmal unerwartet ums Eck. So zum Beispiel, wenn man ohne viel nachzudenken die Paramount-Serie „1883“ anschaut.

Die ist die Vorgeschichte zum riesigen Kevin-Costner-Erfolg „Yellowstone“: Erzählt wird, wie in der Vergangenheit die riesige Ranch gegründet wird, die Costner in „Yellowstone“ dann gegen die böse Gegenwart verteidigen muss.

Jetzt ist Western – bärtige Männer machen Peng! Peng! – nicht unbedingt das Genre, bei dem man sonst Tränen verdrückt. „1883“ aber erzählt die Trauer dieser Brutalität. Wie wahnsinnig traurig es ist, was wir Menschen einander antun. Die letzte Folge auf fast schon brutale Art zum Heulen.

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