Wie man baden soll

Die Doku "Poolgeschichten" zeigt das Bad als Ort der Auseinandersetzung zwischen Gemeinschaft und Individualismus.
Michael Huber

Michael Huber

Gerade als das Wetter am Sonntag kurz die Pausetaste für die Badesaison drückte, lief auf ORF 2 die Doku „Poolgeschichten“: Der kulturhistorische Rundumschlag beleuchtete das Baden vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Als Koproduktion hatte die Doku neben der typischen ARTE-Ästhetik (dort läuft sie am Donnerstag, 20.15 Uhr) eine österreichische Note, man schaute z. B. ins Schönbrunner Bad.

Jenseits des Lokalkolorits sah man auch einen Konflikt zweier Lebensmodelle: Ob eine Gesellschaft kollektiv (im Freibad) oder individuell (im eigenen Pool) badet, sagt viel über das jeweilige Wertegerüst aus. Die Doku ließ keinen Zweifel, welche Variante in Sachen Wasser- und Energieverbrauch besser ist – doch das Versprechen des individuellen Luxus wirkt lange nach, auch wenn es in der Realität nur zur Baumarkt-Variante reicht. Wie wir künftig baden wollen, erschien am Ende als eine gar nicht so banale Frage.

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