Wie fad ist zu fad?

Handlungen, die nicht herausfordern, sondern eher eine Gefühl der Sicherheit geben, haben ihre Berechtigung. Aber es gibt Grenzen
Michael Huber

Michael Huber

Schon öfter habe ich hier ein Loblied auf das Erwartbare gesungen: Auf Serien mit schlichten Charakteren, die vorhersehbar handeln und in Konflikte geraten, die zwar die Balance ein wenig stören, aber nie so sehr, dass nicht spätestens bei Staffelende alles wieder im Lot wäre. Solche Serien – bei mir gerade die Netflix-Schmonzette „Virgin River“, davor „Sex Education“ – schaffen eine Comfort Zone und einen Safe Space, um Neusprech-Vokabel zu benutzen. Als Pufferzone zur Realität ist das absolut legitim.

Aber es ist eben auch komfortabel, solche Serien zu drehen. Spätestens ab der fünften Staffel fragt man sich dann allerdings, ob die erwartbaren Handlungsstränge noch mal zu einem Zopf geflochten werden müssen. Es ist dabei übrigens völlig egal, ob sich ein Mensch oder eine KI-Maschine das Drehbuch ausdenkt. Irgendwo sollte jemand ein Mindestlevel an Originalität einstellen.

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