Verkehrtes Rosenheim

Es gibt sinnbefreite Netzvideos, bei denen man einfach nur vorspult. Und es gibt die "Rosenheim Cops".
Peter Temel

Peter Temel

Die „Rosenheim Cops“ sind der seltene Fall eines Krimis, bei dem das Ende – die Auflösung – überhaupt keine Rolle spielt. Es ist doch nur interessant, welches Gebäck davor im Büro von Frau Stockl serviert wird – oder welche Gerüchte die Frau Grasegger gerade umtreiben.

Kollege Huber hat kürzlich an dieser Stelle virale Schiffbruch-Videos thematisiert, die ihm der Algorithmus in die Timeline spült. Ich möchte mich mit jenen Videos beschäftigen, die offenbar nur ins Netz gestellt werden, um unsere Aufmerksamkeit möglichst lange UND möglichst sinnbefreit zu beanspruchen. Oder welchen Sinn kann es haben, mit tausend angezündeten Streichhölzern ein Spiegelei zuzubereiten?

Nach wenigen Reinfällen fällt es bereits leicht, diese faulen Eier des Bewegtbildes im Ansatz zu erkennen, wischt – wenn’s sein muss – neun Minuten nach vor, um das Ergebnis zu sehen.

Irgendwie das exakte Gegenstück zum Konzept „Rosenheim“.

Kommentare