TV mit Tradwives

Sind die trendigen Videos, in denen Frauen die neue Häuslichkeit vorleben, in Wirklichkeit ein Satireformat?
Michael Huber

Michael Huber

Ich habe wieder mal nichts über das lineare Fernsehen zu berichten, da mich ein labyrinthisches Medienphänomen gefangen hält. Diesmal sind es die „Tradwives“, die plötzlich wieder überall umhergeistern – angefeuert durch eine Buchneuerscheinung („Heimat“, Hannah Lühmann) und Serien („The Secret Lives of Mormon Wives“, Disney+).

Unter einer „Tradwife“ versteht man gemeinhin eine Frau, die ein traditionelles Rollenbild vorlebt (Kinder, Küche, Kuchenbacken). Natürlich sind die damit sichtbaren Frauen toughe Medienunternehmerinnen, die sich bis zum letzten Sauerteigbrotkrümel vermarkten.

 Besonders fasziniert mich Nara Smith (@naraaziza, 4,9 Millionen Follower), eine der wenigen nicht-weißen Stars des Genres. Sie schneidet Kürbisse im Designerkleid mit Baby auf dem Arm und säuselt zu Meditationsmusik, wie man Zahnpasta herstellt. Dass all das Satire ist, scheint nicht ausgeschlossen.

Kommentare