Tief Luft holen

Ein kurzer Fernsehmoment, der das Grauen in Israel eindringlicher vor Augen führt als jedes Bild.
Peter Temel

Peter Temel

Seit der Eskalation des Terrors im Nahen Osten ist es noch schwerer, die Augen von den Nachrichtensendungen abzuwenden als es durch den Krieg in der Ukraine ohnehin schon war. Wenn dazu noch eine Menge an innenpolitischen Themen wie Budget, Politikerprozesse und das tragische Ableben eines schillernden Spitzenbeamten hinzukommen, dann ereilt einen das Gefühl der Atemlosigkeit.

Hilfreich ist dann, wenn man Gespräche sieht wie jenes mit der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron, Tochter einer Holocaust-Überlebenden. Wie es ihr gehe, wenn sie die Bilder der vergangenen Tage sehe, fragte Margit Laufer in der „ZiB 2“. „Wow ....“, sagte Doron, holte erst einmal tief Luft und fuhr fort: „Ich fühle mich wie zerbrochen und es tut mir sehr leid, dass ich das Interview mit einem tiefen Atemzug beginnen muss.“

Kleine Momente wie dieser erklären manchmal mehr als – ebenfalls notwendige – tiefschürfende Analysen.

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