Selbstkritik

Sind die Fragen gut, waren von Politikern auch früher schon ganz klare Antworten zu bekommen gewesen
Peter Pisa

Peter Pisa

Es gab immer schon österreichische Politiker, die im Fernsehen klare Worte fanden. Freilich kommt es auf die Qualität der Fragen an – wenn ein Ehepaar im Restaurant um einen Tisch bittet und der Kellner will wissen: „Für wie viele Personen?“, dann darf man schon frech sein: „Für eine Person. Meine Frau sitzt immer auf meiner Schulter.“ Aber ORF und Politiker sind nicht Kellner und Gast. Als ein ehemaliger Sozialminister präzise über einen besonderen Tag Auskunft geben sollte, kam er sofort zur Sache: „Ich habe eine Bekannte abgeholt, weil ich eine Besamung durchzuführen hatte.“ (Interviewerin: „Das war sicherlich das Schlimmste!“) Der Mann war früher Tierarzt.

Und ein Innenminister, jetzt Hotelier, antwortete auf die ORF-Frage, wie seine allerletzten Worte lauten sollen: „Ich hab keine Ahnung.“ Selbstkritik war schon damals etwas Selbstverständliches.

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