Sehr sensibel

Innenminister Gerhard Karner wendete im „ZiB 2“-Interview nicht die eleganteste Form des Ausweichens an.
Peter Temel

Peter Temel

Manche meinen, die Einrichtung von Live-Übertragungen bei U-Ausschüssen wäre das Allheilmittel zur Hebung des Niveaus. Das kürzlich geführte „ZiB 2“-Interview mit Innenminister Gerhard Karner könnte aber als Anschauungsmaterial dafür dienen, was den Zusehern dann ins Haus stünde. Zugegeben, das Thema (Spionageaffäre Egisto Ott) betraf eine heikle Causa. Karner entschied sich nicht für elegante Ausweichmanöver, sondern wiederholte immer wieder dieselben Sätze. Immerhin zeigte er Bemühen, die Worte „restlos“, „lückenlos“, „konsequent“ in Hinblick auf die Ermittlungen jeweils leicht verändert anzuordnen.

Als ihn Armin Wolf dann auf den „Polizeidirektor“ ansprach, und ob er mit ihm die Sache mit den kaputten Handys besprochen habe, bat Karner, „sehr sensibel und genau zu bleiben“. Dieser sei „Bundespolizeidirektor“ – Wolf: „Was ändert das an meiner Frage?“ – Karner: „Weil das sein Titel ist.“

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