Schnelles Essen

Kulinariksendungen sind heute oft ein schneller TV-Snack für zwischendurch. Doch auch Medienformate haben ein Ablaufdatum.
Michael Huber

Michael Huber

Am Esstisch fragte mich der Nachwuchs neulich, wer meines Erachtens der berühmteste Fernsehkoch sei. Seltsamerweise fiel mir als erstes Paul Bocuse ein – in meinen Kindheitstagen stand der Franzose als TV-Kulinarik-Import noch weitgehend alleine da (der Österreicher Helmuth Misak kochte noch vor meiner Zeit).

Im Fernsehmenü scheinen inzwischen kulinarische Städteporträts kochende Persönlichkeiten abgelöst zu haben. Wobei das Format „Skurrile Kost – kulinarische Reisen“, das ORF 1 offenbar irgendwann im Einkaufskorb vorfand und nun zur Mittagszeit sendet, ziemlichen Retro-Flair versprüht: Die Doku-Snacks, für die der Amerikaner Andrew Zimmern vor rund zehn Jahren Städte bereiste (am Montag gabs Pfannenpizza in Detroit), wirken wie Vorformen einschlägiger Tiktok- und Youtube-Clips. Für kulinarische Inhalte gilt mehr denn je: Schnell essen, es wird kalt!

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