Same procedure

Das Wichtigste sind die Rituale, nicht nur, aber besonders zu Silvester. Das gilt für den Konsum von Getränken ebenso wie jenen von TV-Sendungen, wo wir allerdings einen Nachschubmangel zu beklagen haben: Wie lange werden wir noch die Mundl-Silvesterfolge und „Dinner for One“ verklären können, bevor der Nostalgieakku endgültig den Geist aufgibt?

Der einzige Ausweg ist wohl, sich selbst Rituale zu schaffen und eine Sendung, einen Film eigenmächtig zum Kult zu erklären. Wobei ich dem Rat, dabei die gemütliche Hose anzulassen, widersprechen möchte: Auch zu Hause kann ein Garderobewechsel für festliche Stimmung sorgen, das wusste schon meine Verwandte, die sich vor Semino-Rossi-Shows stets schön zu machen pflegte. Ich selbst plane heute übrigens, den Champagner-Film „Die Witwe Clicquot“ zu sehen. Im Kino, mit Hose. Vielleicht wird ja ein Ritual draus.