Onkel Donald hat Stress

Donald Trump gibt sich gern den Anstrich der Onkelhaftigkeit. In seinen jüngsten Auftritten hält er das Image aber nicht mehr durch.
Michael Huber

Michael Huber

Als Kevin allein in New York war, wies ihm Donald Trump den Weg zur Hotellobby. Die kurze Cameo-Szene, die in dem beliebten Weihnachtsfilm derzeit wieder öfter aufblubbert (zuletzt auf ORF 1, demnächst auf SAT 1 und auf diversen Streamingservices), zementierte einst das Image des onkelhaften Milliardärs, auf das Trump als Wahlkämpfer und als US-Präsident immer wieder gern zurückgriff.

In der Ansprache, in der sich der Präsident nun vor Christbaumkulisse als gabenbringender Santa Claus zu inszenieren suchte (mit einem 1776-Dollar-Scheck für Soldaten und vielen aus der Luft gegriffenen Finanzzuckerln), war von diesem Image allerdings wenig übrig: „The Donald“ wirkte gestresst. Nicht erst mit den Unsäglichkeiten, die er zum Tod des Regisseurs Rob Reiner losgelassen hatte, rutscht Trump zunehmend in die Rolle des peinlichen Onkels, dessen Gebrabbel man zwanghaft zu ignorieren sucht.

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