Mikro aus

Ein viral gegangener Patzer bei der Phoenix-Übertragung der Trump-Vereidigung ist nur auf den ersten Blick lustig.
Christina Böck

Christina Böck

Gestern ist in den USA eine goldene Zeit angebrochen. Hat zumindest der frisch vereidigte Präsident Donald Trump versprochen. Er hat sonst auch sehr viel gesprochen. Als TV-Zuschauerin hat man’s leicht. Man kann abschalten. Als Simultan-Dolmetscher hat man diese Option nicht. Wer via ORF dabei war, mag sich gewundert haben, dass der Übersetzer manchmal den emphatischen Stimmklang von Trump übernommen hat. Aber er hat durchgehalten. Das kann man nicht vom Dolmetscher auf Phoenix behaupten. 

Der fragte seine Regie entnervt „Wie lang wollt ihr noch auf dem Scheiß bleiben?“ – und vergaß dabei, sein Mikro auszuschalten. Natürlich, dass man gezwungen ist, von Trump verbreitete Unwahrheiten zu wiederholen, kann mürbemachen. Für einen Öffentlich-Rechtlichen ist das trotzdem ein schlimmer Faux-Pas. Gerade in einer ohnehin aufgeheizten Situation muss Professionalität an erster Stelle stehen.

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