Machtverhältnisse

Ob im Kino oder im TV: Die Spannung zwischen Machtausübung und Unterwerfung ist auch abseits des Tagesgeschehens ein großes Thema
Michael Huber

Michael Huber

Am Sonntagabend im Kino gewesen. In „Baby Girl“ spielt Nicole Kidman eine toughe Firmenchefin, die sich heimlich in sexuellen Unterwerfungsspielchen ergeht. Was vorführt, dass mit den Geschlechter- und Machtpositionen alles ein bisschen kompliziert geworden ist.

Im Feuilletonpodcast der Zeit hörte ich dann noch die Erläuterung einer Szene aus der Serie „The White Lotus“, in der ein Charakter erfährt, dass sein Vater an Aids verstarb – weil er sich bei schwulem Sex angesteckt hatte, wovon der Sohn freilich nichts wusste. Die Tochter findet nichts dabei und sagt: „Vielleicht war Opa ja ein Power-Bottom.“

Darunter, lernte ich, versteht man jemanden, der eine (sexuell) unterwürfige Position einnimmt, dabei aber seine Machtposition behält. Der Feuilletonist im Podcast fragt, ob das die derzeitige Situation des Westens ist. Manchmal erfährt man auch ohne Nachrichtenkonsum viel über die Welt.

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