Machtverhältnisse (II)
Das Unverständlichste an der gegenwärtigen Umordnung der Welt ist ja der Umstand, dass so viele Menschen ihre eigene Entmachtung selbst wählen und diese dann auch noch feiern. Die Trump-Rede im US-Kongress, bei der der Präsident von Abgeordneten frenetisch dafür beklatscht wurde, dass ein Großteil seiner Radikalmaßnahmen die Zustimmung eben dieser Abgeordneten umfährt oder aushebelt, will mir seit Tagen nicht aus dem Kopf.
Doch auch Frauen, die sich bereitwillig in ein Rollenbild fügen, das ihnen keinerlei Autonomie zugesteht, handeln nach einem ähnlichen Muster. Und so war es nicht unlogisch, dass der ORF am Mittwoch eine Doku über jenen Frauentypus, der online als „Tradwife“ firmiert, als Teil eines Themenschwerpunkts über „Trumps Amerika“ sendete. Die Phänomene sind dabei allesamt nicht neu. Man hielt sie nur zu lange für eine abgedrehte Dystopie.
Kommentare