Keine Zeit
In alten Schriften steht: Wer Zeit hat, soll sich jeden Tag eine halbe Stunde Zeit für sich nehmen.
Und wer keine Zeit hat?
Eine ganze Stunde.
Daran dachte man, als der Albertina-Direktor während einer hastigen Mahlzeit dem ORF verraten hatte: „Ich kann mir keine halbe Stunde am Tag leisten, in der ich nicht arbeite.“
Und daran denkt man jetzt, als in einer „ZiB“ über die dramatischen Corona-Zahlen im Bezirk Melk berichtet wurde: Man sah eine junge Niederösterreicherin, nachdem sie sich hatte impfen lassen. Sie sagte: „I wollt eh scho länger, aber es ist sich halt zeitlich nie ausgegangen.“
Fast ein Jahr ist es sich zeitlich nicht ausgegangen.
Es gibt noch eine bessere Ausrede, nämlich: „Pandemie? Echt jetzt? Ich frag, weil mein Handy hatte keinen Akku ...“
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