Hängengeblieben

Wie eine Serie mich mit Methoden aus der Urzeit des Privatfernsehens über Wochen gefangen hielt
Michael Huber

Michael Huber

Angesichts der vielen Neuheiten des Streaming-Sektors, die meine Kolleginnen jede Woche präsentieren, übermannt mich ein schlechtes Gewissen: Ich hänge nämlich seit Wochen in einer Uralt-Serie fest. Dabei wollte ich nur kurz reinschauen, nur mal die erste Staffel sehen ......

Mein televisionärer Geiselnehmer ist dabei nicht einmal richtig kultig, wie es „Sex and the City“ wäre. Nein, die Serie „Prison Break“, von der ich spreche, arbeitet einfach mit unverschämten Cliffhangern, ständig bleibt irgendetwas offen, und schon ist man in der nächsten Folge, äh, Staffel.

Ein Grund ist die Entstehungszeit (2006/’07): Die Werbepausen, die es zu überbrücken galt, strukturieren das Geschehen, es gab keine Zweitbildschirme, nur Klapphandys. Im deutschen Privat-TV war das Ding mäßig erfolgreich, es braucht Leute wie mich, die es aus dem Netflix-Archiv ziehen. Aber jetzt ist Schluss damit. Nach dieser Staffel ...

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