Grießnockerlaffäre
Nach dem noch immer unfassbaren Amoklauf von Graz gab es zahlreiche mediale Reaktionen. Sendungen wie „Gags, Gags, Gags“ wurden gestrichen, Sondersendungen gebracht, Schweigeminuten eingelegt. Nach Ablauf der Staatstrauer konnte man sich fragen: Wie lange müssen die Programmplaner noch mit Bedacht agieren? Am Samstagabend wurde offenbar nicht ausreichend nachgesehen – oder man hatte starke Nerven. Auf ORF 1 lief um 20.15 Uhr die auf den ersten Blick unverdächtige „Grießnockerlaffäre“. Eberhofer-Krimis bestechen ja eher mit Schrulligkeit als mit Brutalität. Hier aber sah man in der ersten Szene einen Polizeizugriff bei einem Schulamoklauf. Zumindest dachte man das zuerst. Erst als Eberhofer fragte, wer diesmal den Amokläufer spiele, wurde langsam klar, dass es sich um eine Übung handelte. Eine an die Schläfe gesetzte Waffe und eine Bomben-Attrappe in einer Schule bereitet derzeit trotzdem Unbehagen.
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