Geheimes Wissen

Mysterien gibt es noch. Wo? Das ist geheim.
Christina Böck

Christina Böck

Oft denkt man sich: Das Leben ist so geheimnislos geworden. Man weiß, was ausgewanderte Herzoginnen im Kreißsaal machen (die Hüften schwingen), man weiß, wie Victoria Beckham ihre Gesichtshaut glatt hält (schmiert sich Nachtigallen-Kot drauf) und in der U-Bahn lernt man dann alles andere, was man nie wissen wollte, von Menschen mit Hang zur Videotelefonie und lautem Organ.

Für Mysterien sind heutzutage die Trailer der Streamingsender zuständig. Wenn Netflix zum Beispiel „Das Warten lohnt sich!“ verspricht, und man dann sehen möchte, worauf eigentlich, dann landet man in einem 30-sekündigen Fragezeichen von Video. Dramatische Musik, Gesichter, die bedeutungsvoll schauen, wahlweise Häuser, Wälder oder Strände. Die ungefähre Handlung? Die geht das Publikum ja wohl wirklich nichts an. Aber man könnte ja mal den Telefonierer in der U-Bahn fragen, vielleicht weiß der mehr.

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