Fernsehen reicht völlig

Die Ereignisse in jüngster Zeit zeigen: Nicht jeder Naturdoku muss man unbedingt nachreisen.
Michael Huber

Michael Huber

Vergangene Woche überkam mich plötzlich das dringende Bedürfnis, eine Universum-Doku über Echsen auf den Galápagos-Inseln zu sehen. Es stand allerdings weit und breit keine auf dem Programm. Vermutlich hatte ein Zeitungsbericht, demzufolge die Fauna der Inselgruppe unter übermäßigem Tourismus leidet, mein Unbewusstes gekitzelt.

Tatsächlich haben TV-Dokus den Effekt, dass Menschen die gezeigten Regionen selbst aufsuchen wollen – selbst wenn sie dort nichts verloren haben, wie der an dem Trend leider auch nicht ganz unschuldige Reinhold Messner einmal sagte. So saßen am Wochenende Hunderte Touristen am Mount Everest fest. Es gilt also, nicht nur eine neue Kultur des Reisens, sondern auch eine Kultur des Daheimbleibens zu entwickeln. Wie die Doku „Im Tal der Schneeleoparden“ am Dienstag wieder zeigte, ist Fernsehen zur Tierbeobachtung für die meisten von uns völlig ausreichend.

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