Eine Frage der Optik
Alte Gewohnheiten, soll schon der alte Medienkenner Cicero gesagt haben, sterben nur langsam. Nirgendwo ist das richtiger als im heimischen Bewegtbildschaffen.
Es ist ein Zeitvertreib, wenn das Fernsehen mal wieder gar nichts zu bieten hat: Man zappe durch die Kanäle, bei abgeschaltetem Ton, und rate nach dem ersten Blick, ob das Gebotene eine internationale oder eine deutschsprachige Produktion ist.
Die Trefferquote ist wirklich hoch, und dazu muss man gar keines der allzu bekannten heimischen Fernsehgesichter gesehen haben. Die meisten Fernsehproduktionen in Österreich und Deutschland haben nämlich eine schwer festzumachende, aber trotzdem ganz offensichtliche gemeinsame Optik, die es so nirgendwo anders gibt: eine Mischung aus Rhythmik, Kameraeinstellung, Schauspiel und visuellem Erklärbedürfnis.
Beim Zappen denkt man sich: Das ist nichts Gutes, sondern ein Versäumnis.
Kommentare