"Mozart/Mozart" und das Zauberflöterl
Mozart vergenusszwergelt eine Nonne – so weit, so plausibel. So begann die Serie „Mozart/Mozart“ (heute, Mittwoch, laufen die letzten drei Folgen auf ORF1), die vorab warnte: „Dies ist die Geschichte der Geschwister Mozart. Nicht wie sie die historische Geschichte schrieb, sondern die Vorstellungskraft.“ In der war nicht Wolfgang A., sondern seine Schwester Maria Anna die treibende Kraft hinter dem Genius. Dafür durfte Amadeus – im Harry-Styles-Design – Marie Antoinette schwängern. Die spielte Verena Altenberger, die Einzige, der man in dieser Produktion die Profession Schauspielerin anmerkte. Philipp Hochmair als Joseph II. wirkte konsequent verwirrt darüber, dass er Dialoge mit der Tiefe eines Suppentellers sprach. Am Ende ist Maria Anna die Schöpferin einer musikalisch runtergedummten „Zauberflöte“. Warum das neben blöd auch ärgerlich ist? Weil es eine ganze Reihe nicht-erfundene, eh übersehene Komponistinnen gibt, denen man auch mal eine Serie widmen könnte. Aber bitte eine bessere.
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