Bäuschel
ORF III brachte in der Reihe „Erbe Österreich“ eine sehr schöne Doku über die Geschichte der Wiener Wirtshäuser. Irritierend war allerdings, dass diese in der Datenbank, auf die die meisten TV-Programmmedien (und auch der KURIER) zurückgreifen, mit dem Titel „Beisl, Bäuschel, Bier“ angekündigt war. In der Doku selbst stand dann „Beuschel“ am Schirm – so wie auf allen Wirtshaus-Speisekarten auch.
Dabei ist „Bäuschel“ nicht falsch – auch wenn der Duden darunter nur einen „schweren Hammer“ versteht. Das Wort stellt „die Verkleinerungsform zu Bausch dar, das sich auf die bauschige Beschaffenheit der Lunge bezieht“, ist nachzulesen. Und die Lunge wird eben fürs Beuschel verwendet. Beim Wirt wurde das Gericht einst in rauchgeschwängerter Atmosphäre verzehrt. In der Doku zeigt einer eine Holzvertäfelung, auf der sich Rauch-Patina von 200 Jahren angesammelt hat. Ein Hammer. Da haut’s dir’s Beuschel ausse!
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