Also eigentlich: Nein

Die natürliche Autorität der Emma Thompson.
Christina Böck

Christina Böck

An diesem Wochenende kann man sich der Weihnachtsfilme im Fernsehen kaum erwehren. Aber keiner davon, und sei er noch so banal-kitschig, muss sich jedes Jahr der Kritik stellen, dass er Beziehungen nicht zeitgemäß oder gar toxisch darstellt wie „Tatsächlich Liebe“ aus 2003. In der BBC-Talkshow von Graham Norton hat sich diese Woche Filmstar Timothee Chalamet als Fan des Films geoutet – bevor er Schauspielkollegin Emma Thompson erklären wollte, dass die von ihr gespielte Frau sich gar schnell mit dem Betrug des Mannes arrangiert hat. Mit einer Liebenswürdigkeit, die nicht glauben ließ, dass Thompson diese Kritik wohl schon öfter gehört hat, erklärte sie dem jungen Mann, dass man halt auch mal genauer hinschauen müsse. Das Phänomen „Nuancen“ ist ja heutzutage nicht mehr jedem ein Begriff. Das Gute ist, zu Emma Thompson traut sich wirklich niemand „OK Boomer“ zu sagen.

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