Wie viele bin ich?
Selbst im eigenen Körper ist man ja in der Unterzahl: Man trägt zehnmal so viele Mikroorganismen mit sich herum wie eigene Zellen. Die sind winzig klein und haben sich noch nicht persönlich vorgestellt, aber sie haben offenbar das Sagen. Dort, wo diese Bakterien regieren – im Darm –, entscheidet sich, ob man glücklich ist oder nicht, ob man krank ist oder gesund.
Sie leben auch auf der Haut und in der Nase und, wäh, auf den Augenlidern. Und sind so unabdingbar für unsere Existenz, dass Wissenschafter hinterfragen, wo der menschliche Körper eigentlich aufhört – und ob die Bakterien nicht ebenso Teil von uns sind wie die eigenen Zellen.
Wer bin ich, und wenn ja, wie viele, fragte der TV-Philosoph Richard David Precht einmal. Offenbar mehr, als man denkt.
Es gibt aber noch viele unbeantwortete Fragen. Die dringlichste: Können diese Bakterien statt einem arbeiten gehen? Oder sich zumindest eine Pointe für diese Kolumne einfallen lassen?
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