Wie dich selbst

Ein bestechend klarer Gedanke: Es ist die Nächstenliebe, die uns zu Menschen macht. Zu „uns selbst“.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Zu Ostern darf man sich ruhig damit befassen, was ein jüdischer Wanderprediger namens Jesus vor 2000 Jahren so gesagt hat – selbst, wenn man ihn nicht für den Sohn Gottes hält oder nicht an seine Auferstehung nach dem Tod glaubt.

Im KURIER-Interview sagte Kardinal Christoph Schönborn über das menschliche Verhältnis zum Leid:

„Es ist eine Grundlage der christlich-jüdischen Tradition, dass das Leid bekämpft wird. Leid ist nicht einfach Schicksal, es ist auch etwas dagegen zu tun. So heißt es schon ausdrücklich in der Bibel, dass du den Flüchtling, den Fremden so behandeln sollst wie deinen Nächsten. (...) Das ist ein Appell an das Elementarste im Leben, nämlich das Mitgefühl. (...) Das heißt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, sonst läufst du am Leben vorbei.“

Diesen Gedanken muss man nicht mögen, aber er ist bestechend klar: Es ist die Nächstenliebe, die uns zu Menschen macht. Zu „uns selbst“.

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