Wenn der Funke überspringt

An die 40.000 Jugendliche werden jedes Jahr in Österreich rund um das Pfingstfest gefirmt. Neben den Bischöfen dürfen eigens beauftragte Priester diesen wunderschönen Dienst übernehmen.
So komme ich in die privilegierte Lage, Hunderten jungen Menschen von Angesicht zu Angesicht die Kraft Gottes und die Gaben des Heiligen Geistes zusprechen zu dürfen. Dies geschieht durch die Handauflegung auf den Kopf und die Salbung mit dem heiligen Öl auf der Stirn durch das besiegelnde Kreuzzeichen. Die 85 FirmkandidatInnen der Dompfarre begleite ich ein Jahr lang. In den rund zehn Pfarren, in die ich jährlich als Firmspender eingeladen bin, komme ich aber meist zum ersten und einzigen Mal in Kontakt mit den Jugendlichen.
Dabei die richtige Sprache für sie zu finden, ist eine echte Challenge.
Ermutigung für alle
Die Firmung in Deutsch-Wagram letztes Wochenende war besonders begeisternd.
Der aus Indonesien stammende Pfarrer Peter versteht es mit seiner musikalischen Pastoralassistentin Andrea und dem ganzen Team, Wachsen im Glauben und pure Lebensfreude miteinander zu verbinden. Der Funken ist sichtbar auf die Jugendlichen, die Pfarre und die politische Gemeinde übergesprungen.
Zu meiner Freude spüren immer mehr Erwachsene, dass ihnen die Firmung fehlt. Manche bemühen sich im Rahmen der Vorbereitung auf ein Patenamt, die Hochzeit oder den Wiedereintritt darum.
Übrigens: Manche Firmlinge treffe ich unverhofft doch ein zweites Mal – wie jüngst beim Jubiläum der Seniorenresidenz Schloss Liechtenstein in Maria Enzersdorf. Die Landtagsabgeordnete Marlene stellte sich freudig bei mir vor: „Eigentlich kennen wir uns eh schon! Sie haben mich vor über 20 Jahren gefirmt …“
Zum Autor:
Toni Faber ist seit 1997 Dompfarrer und Cityseelsorger in Wien. Email: a.faber@edw.or.at
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