Wahrheit siegt

Eine Anerkennung mit Folgen: Titel und Namen inklusive.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Als der 18-jährige Student, Mario Danneels, 1990 in seiner 300 Seiten umfassenden Biografie über Königin Paola verrät, dass ihr Ehemann König Albert II. eine uneheliche Tochter hat, ist die Aufregung im Königreich Belgien groß. Delphine Boël, eine in London lebende Künstlerin, soll des Königs Tochter sein. 

Jahrelang streitet Albert mit Delphine, die die Anerkennung der Vaterschaft erreichen möchte. 2019 hat Albert II. einem Vaterschaftstest zugestimmt, verbunden mit der Bedingung, dass das Ergebnis nicht veröffentlich werden darf. Dann am 27. Jänner 2020 der Paukenschlag: Albert II. erkennt Delphine Boël als uneheliche Tochter an.

Ein DNA-Test bringt die Wahrheit ans Licht. Der ehemalige König habe beschlossen, "diesem lästigen Verfahren in Ehre und Würde ein Ende zu setzen", erklärt der Anwalt des einstigen Monarchen, Alain Berenboom. 

Den Kampf seiner Tochter um Anerkennung als "lästiges Verfahren" zu bezeichnen, sagt mehr über den Charakter des früheren Regenten aus, als ihm sehr wahrscheinlich lieb ist. Delphine Boël erhält 2020 die gleichen Privilegien wie ihre ehelich geborenen Halbgeschwister König Philippe, Prinz Laurent und Prinzessin Astrid. Prinzessin Delphine von Belgien erhält den Nachnamen von Sachsen-Coburg.

Ihre beiden Kinder Joséphine und Oscar werden als Prinzessin und Prinz anerkannt, tragen aber noch den Nachnamen ihres Vaters, James O’Hare. Wie ich jetzt in Erfahrung bringen konnte, gibt es bereits seit dem 6. Dezember 2024 einen königlichen Erlass, der Sohn Oscar John Patrick Tobias Léopold Michael, Prinz von Belgien, erlaubt, seinen Namen in O’Hare de Saxe-Cobourg, zu ändern. 

Auch Tochter Joséphine hat eine Namensänderung beantragt. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch ihr der Doppelname genehmigt wird. Der lange Kampf um Anerkennung von Mama Delphine hat dann schlussendlich ein gutes Ende gefunden!

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